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Der beliebte Käfer und all seine Bauvarianten mit luftgekühltem Motor werden schon seit Jahrzehnten leistungstechnisch in diversen Formen optimiert. Mehr Hubraum, mehr Drehzahl, auch eine Aufladung durch Turbo oder Kompressor sind gängige Maßnahmen, die alle eine verbesserte Gemisch Aufbereitung verlangen. Hier waren lange Zeit div. Varianten von Weber, Dellorto oder Solex Vergaser die Qual der Wahl. Leider sind die Einstellmöglichkeiten von Vergasern begrenzt, der Verbrauch hoch, das Startverhalten mies und bei Nachbauten die Qualität generell eher schlecht.
Von daher ist eine Umrüstung auf eine kombinierte Einspritz- und Zündanlage naheliegend und sehr zu empfehlen! Es ist schon ein Traum, wenn der alte Boxer Motor selbst nach monatelanger Standzeit auf einen Fingerschnipp hin anspringt wie ein modernerer Motor.
Nachfolgend eine kurze Zusammenstellung der wichtigsten Punkte, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Was ist dazu nötig?
Am einfachsten ist es ein komplettes Umrüstkit zu verwenden, welches von der Auslegung für die meisten serienmäßigen bzw. leicht getunten Motoren passend zusammengestellt ist. Erst bei wirklich großen Umbauten (ab 2,4L, ab 200PS) muss man das Kit individuell anpassen.
Unsere Umrüstkits sind speziell für den Typ1, Typ 4 oder WBX Motor zusammengestellt. Wir verwenden Zünd- und Einspritzanlagen der Firma MaxxECU aus Schweden, ein Markenprodukt mit vielen Anschlussmöglichkeiten und einer ausgereiften Software, die für die abschließende Abstimmung sehr wichtig ist.
Desweiteren verwenden wir Drosselklappenteile der Firma Jenvey (UK), Sensorik der Fa. Bosch, Triggersystem vom DubShop (US) und optional unsere im Haus hergestellten Kabelbäume.
Wie erfolgt der Umbau?
Als Einbauort für die MaxxECU, der Relais und der Zündendstufe empfehlen wir die Rückseite der Spritzwand zum Innenraum, der Kabelbaum ist entsprechend von der Länge her passend ausgelegt.
In der Regel werden bereits auf Weber IDF oder IDA Vergaser umgerüstete Motoren umgebaut. Die Vergaser werden 1:1 gegen die passenden Jenvey Drosselklappen ausgetauscht. Vorab wurden an der DK schon die Bosch Einspritzventile, die Benzingalerie und das DK Poti montiert. Bestehende Luftfilter bzw. Luftfilterkästen können i.d.R. weiterverwendet werden. (Bild zeigt Umbaubeispiel im T2 Bus)
Die Benzinversorgung muss auf eine elektrische Pumpe, Filter, Druckregler und eine Rücklaufleitung umgerüstet werden. Dabei empfiehlt es sich von der serienmäßigen 6mm Benzinleitung auf 8mm umzurüsten und auch den Tankauslass zu vergrößern, um eine ausreichende Benzinversorgung sicherzustellen. Es kann auch ein externer Cachetank zur Aufnahme der Hauptpumpe verwendet werden, dieser wird dann durch eine Vorföderpumpe gespeist.
Die serienmäßigen Zündspule kann bei seriennahen Motoren weiterverwendet, auch die „blaue“ HD Spule von Bosch funktioniert i.V. mit der MaxxECU Zündendstufe sehr gut. Diese treibt anstelle der bisherigen Triggerung die Zündung an und wird direkt aus der MaxxECU angesteuert. Die bisherige Zündverstellung durch Unterdruck, Fliehkraft oder sonstiger Spezialverteiler (009, 123 etc.) entfällt, es reicht ein serienmäßiger Verteiler bei dem diese Mechanismen ausgebaut wurden und die Welle durch zwei Schweißpunkte auf Null fixiert wird. Bei höheren Drehzahlen als Serie empfehlen wir den Umbau auf ein 4 fach Zündspulenpaket bzw. bei sequentieller Auslegung auf Einzelzündspulen, der Verteiler entfällt dann, aber ein zusätzlicher Trigger Signalgeber für das "Home" Signal kommt hinzu. Darüber weiß die MaxxECU wann Zylinder 1 vor OT steht und kann die Zünd- und Einspritzreihenfolge entsprechend richtig takten.
Die Stromversorgung erfolgt über ein Relais, ebenso die der Benzinpumpe, welche über die MaxxECU angesteuert wird und aus Sicherheitsgründen nach ein paar Sekunden ohne Motorlauf abschaltet.
Zur Gemischkontrolle wird eine Bosch Breitbandsonde nebst Kontroller verbaut, der über CAN Bus mit der MaxxECU kommuniziert. Die Einbaulage der Sonde sollte je nach Auspufftyp im Sammler der vier Krümmerrohre erfolgen, wichtig dabei ist das vor diesem Punkt der Auspuff absolut gasdicht gebaut sein muss. Ansonsten verfälscht Falschluft das Messergebnis und führt zu einer zu fetten Abstimmung. Gerade 4 in 1 Abgaskrümmer mit Schiebemuffen sind hier problematisch.
Und zu guter Letzt eine der wichtigsten Komponenten der Umrüstung, die Triggerung! Ohne sie läuft nix. Ein stabiler Halter ist wichtig um auch bei hoher Drehzahl und entsprechenden Vibrationen ein sauberes Signal zu erhalten. Dazu ist auch eine sorgfältige Einstellung des Spaltmaßes zw. Sensor und Triggerrad ebenso wichtig. (Im Bild fehlt noch die Keilriemenscheibe vor dem Triggerrad).
Sobald alle Bauteile ihren Platz gefunden haben, erfolgt die Verkabelung. Dies kann in eigener Regie erfolgen (Kenntnisse, Werkzeuge und Anschlussmaterial nötig) oder der optional verfügbare Kabelbaum wird verwendet (in Vorbereitung). Dieser ist soweit möglich einbaufertig gebaut und muss nur noch angesteckt werden.
Abschließend muss die Grundkonfiguration der MaxxECU und die Abstimmung auf den Motor erfolgen. Diese kann optional durch uns auf unserem MAHA Leistungsprüfstand, aber auch durch andere Fachfirmen erfolgen, falls der Weg zu uns in der Nordheide bei Hamburg zu weit ist.
Bei weiteren Fragen zum Umbau oder zum eigenen Projekt schreiben Sie uns gerne an!
Hinweis:
Wir empfehlen den Umbau durch eine spezialisierte KFZ Fachwerkstatt durchführen zulassen, er kann aber auch von tech. versierten Kunden mit entsprechenden Kenntnissen selbst vorgenommen werden.